Im Fokus des Projekts stehen Grenzerfahrungen von Personen, die in unterschiedlichen Projektsettings und mit vielfältigen Methoden thematisiert werden. Dieser Ansatz wirkt präventiv, indem er Resilienz, Selbstwert, politisches Interesse, demokratische und humanitäre Einstellungen, individuelle Ausdrucksfähigkeit und Partizipation der Teilnehmenden fördert. Das Ziel des Modellprojekts ist, durch die Auseinandersetzung mit dem Thema Grenzen über aktuelle gesellschaftliche Diskurse und Entwicklungen im Bereich Rechtspopulismus und Rechtsextremismus nachzudenken.
Das Modellprojekt wird an vier grenznahen Standorten des IB in Frankfurt (Oder), Köln, Lübeck und Pirmasens mit zentraler Steuerung an seinem Hauptsitz in Frankfurt am Main durchgeführt. Die Standorte arbeiten dabei untereinander eng vernetzt und sind gut in die lokalen Netzwerke eingebunden.
Kern des Projekts sind pädagogisch begleitete Exkursionen zu naheliegenden Grenzen. Weiterhin durchgeführt werden Begegnungsprojekte in Nachbarländern, künstlerisch-kreative Ansätze, zum Beispiel im Bereich Video und Social Media, Arbeit in Fanprojekten, Projekte mit engem Lebensweltbezug und unter Berücksichtigung lokaler Standortfaktoren. Alle Aktivitäten ermöglichen es den Teilnehmer*innen zu erkennen, dass Grenzen als soziale Konstruktion auf unterschiedlichen Ebenen (persönlich, gesellschaftlich, national, international, etc.) erfahren und erkannt werden können.
Neben der Nutzung klassischer Ansätze zum Beispiel aus der politischen Bildung werden in den Projekten auch innovative methodische Ansätze entwickelt. Diese ermöglichen nicht nur, dass Grenzen als soziale Konstruktionen erkannt werden. Sie verdeutlichen darüber hinaus, wie Grenzkonstruktionen als ideologische Grundlage für Ausschlussverhältnisse und indifferente Gruppenzuschreibungen genutzt werden und Ab- und Ausgrenzungen somit ein Nährboden für Nationalismus und Radikalisierung sind.