Das Projekt Grenzerfahrungen wird an vier verschiedenen Standorten pädagogisch umgesetzt. Die zentrale Steuerung von „Grenzerfahrungen“ findet in Frankfurt am Main statt. Alle Standorte liegen auf verschiedene Art und Weise in der Nähe von Grenzen.
Unser Standort in Frankfurt (Oder) arbeitet überwiegend mit Schüler*innen und Jugendlichen aus einer Jugendfreizeiteinrichtung und einem Schüler*inneninternat im Alter von 16 bis 20 Jahren. Gemeinsam mit den Jugendlichen werden deutsch-polnische Jugendaustausche organisiert und durchgeführt. Auf diese Weise werden „Grenzerfahrungen“ durch das Kennenlernen der Lebensgewohnheiten in Polen für sie erlebbar. Darüber hinaus beschäftigen sich die Jugendlichen mit dem Thema Grenze durch das Erleben von Kunst im öffentlichen Raum auf deutscher und polnischer Seite und durch die Überwindung ihrer eigenen Ängste und Grenzen in einem Hoch- und Niedrigseilgarten. Durch Gedenkstättenfahrten haben die Jugendlichen die Möglichkeit sich intensiv mit der Geschichte sowie den Auswirkungen von Nationalismus und Grenzziehungen zu beschäftigen, diese zu hinterfragen und zu reflektieren.
Verantwortlich für die Aktivitäten in Frankfurt (Oder) ist Bettina Buri: Bettina.Buri@ib.de
Demokratieförderung durch das Erleben von Mitbestimmung ist eine der Hauptaktivitäten im Projekt Grenzerfahrungen unseres Standortes in Köln. Dort sind die Jugendlichen in den Aufbau und die Mitgestaltung eines Jugendwerkstattparlamentes eingebunden, können selbst entscheiden worauf sie Lust haben und lernen nebenbei noch demokratische Abstimmungs- und Mitbestimmungsprozesse kennen. Durch Fahrten nach Brüssel ins Europaparlament lernen sie zudem noch eine wichtige europäische und demokratisch legitimierte Institution kennen und kommen mit Abgeordneten und Vertreter*innen ins Gespräch. Was ist Demokratie? Und wozu ist sie eigentlich gut?
Die Spurensuche zur Geschichte der eigenen Straße hilft den Jugendlichen dabei sich mit der Vergangenheit, mit der Geschichte ihres Zuhauses auseinanderzusetzen. Sie lernen: Jeder Ort hat eine Geschichte, der von Grenzziehungen, Konflikten, deren Aushandlung und Überwindung geprägt ist.
Verantwortlich für die Aktivitäten in Köln ist Steffen Kohlschein: Steffen.Kohlschein@ib.de
An unserem Standort in Lübeck wird sich intensiv und unmittelbar den Themen der Rechtsextremismusprävention und der Demokratieförderung gewidmet. Dazu werden Workshops an Schulen jeglicher Schulformen ab der 8. Klasse angeboten. Zusammen mit einem Aussteiger aus der rechten Szene, werden die Schüler*innen über die Inhalte, Methoden und Gefahren der rechtsextremen Szene informiert.
In Sportprojekten mit dem Schwerpunkt „Parkours“ lernen Jugendliche aus dem Bereich der mobilen Jugendarbeit nicht nur ihre urbane Lebenswelt neu kennen, sondern auch ihre eigenen persönlichen Grenzen zu erkennen, zu respektieren oder zu überwinden.
In Street-Talk-Sessions, einer Art Talkrunde mit Wohnzimmeratmosphäre im öffentlichen Raum, kommen die Jugendlichen außerdem mit den verschiedensten Menschen Lübecks über alltagspolitische und gesellschaftliche Themen wie persönliche Grenzen, Alltagsrassismus und Schubladendenken ins Gespräch.
Verantwortlich für die Aktivitäten in Lübeck ist Sascha Hensel: Sascha.Hensel@ib.de
In unserer Jugendkulturwerkstatt (JuKuWe) in Pirmasens setzen wir uns auf sehr vielfältige Weise mit Grenzen auseinander: Unter dem Thema „Rap gegen Rechts“ werden eigene Hip-Hop Songs und dazugehörige Musikvideos geschrieben und produziert. Durch die Gestaltung von Postern zum Thema Rechtsextremismus und Rassismus beschäftigen sich nicht nur die Jugendlichen intensiv mit dem Thema, sondern versuchen ihr Wissen darüber visuell verständlich und übersichtlich an andere Personen weiterzugeben. Darüber hinaus bietet die JuKuWe Workshops zum Thema Rassismus, Diskriminierung und extreme Rechte an. Die Teilnehmenden werden dadurch für die Offenheit gegenüber „anderen Kulturen“ sensibilisiert und werden dazu angeregt sich über die Auswirkungen von Grenzziehungen Gedanken zu machen. Außerdem greift die JuKuWe auch das Thema Hatespeech und Hass im Netz auf und spricht mit Jugendlichen darüber, wie das Internet als grenz- und rechtsfreier Raum missverstanden und benutzt wird um Menschen zu diskriminieren und verletzen.
Verantwortlich für die Aktivitäten in Pirmasens ist Carmen Höffner: Carmen.Hoeffner@ib.de